Unkel hat nun eine Kultur- und Geo-Schleife
Pressemitteilung Rhein-Zeitung vom 07.04.2025
Unkel/Bruchhausen. Ist die von wasserliebenden hohen Pflanzen bewachsene Senke auf einer Wiese am Gut Haanhof in Bruchhausen ein Teich oder ein Tümpel? „Sumpf ist Trumpf“ steht auf der Emailtafel, die an einer abgeschrägten Stahl-Stele festgeschraubt ist. Diese Senke heißt Eierborner Schlund und ist ein Quellsumpf, steht noch auf der Tafel, die mit dem Bild eines Feuersalamanders versehen ist, der für seine Entwicklung Wasser braucht. Die Informationsstele ist neu und eine von insgesamt 22.
Seit 2022 wurden 15 solcher Stelen mit Infotafeln aufgestellt, sie bilden den Unkeler Ste‐ lenweg. Dieser acht Kilometer lange Weg mit mehr als 192 Höhenmetern bekam nun eine Erweiterung: Adelbert Fuchs aus Bruchhausen regte an, auch Stelen entlang eines geolo‐ gisch interessanten Weges anzulegen, der auf geologischen Besonderheiten hinweist. Oli‐ ver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH, „hat aus ,man müsste’ die Idee umgesetzt“, wie der Stadtbürgermeister von Unkel, Alfons Mußhof, bei einer An‐ sprache zur offiziellen Eröffnung des neuen Weges, der Kultur und Geo-Schleife, sagte.
Sieben Stelen mit Infotafeln wurden an geologisch interessanten Punkten eines über 5 Ki‐ lometer langen Weges mit 97 zu überwindenden Höhenmetern aufgestellt. Projektträger‐ schaft und Finanzierung übernahm die Verbandsgemeinde Unkel, gefördert vom Land. Die Fördergelder flossen über den Naturpark-Rhein-Westerwald in das „Kulturlandschaftsver‐ mittlungssystem Rheinland“, so der sperrige Name des Projektes, zu dem auch die Kulturund Geo-Schleife und der Stelenweg gehören. 54.000 Euro hat die Verbandsgemeinde bis‐ her in das Vermittlungssystem investiert, 37.000 Euro davon stammen aus Fördergeldern.
Für Landrat Achim Hallerbach, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Rhein-Westerwald, nicht nur „ein tolles Projekt, dass sich weiterentwickelt“, sondern auch „ein Zeichen interkommunaler Zusammenarbeit“, wie er betonte.
Sowohl der Unkeler Stelenweg, als auch die neue Kultur und Geo-Schleife starten am Wanderparkplatz Grillhütte „Am Gerhardswinkel“ in Unkel. Der Start ist auch gut fußläufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vom Unkeler Bahnhof oder der Bushaltestelle Schulstraße der Linie 565, zu erreichen.
Wenn es nach Oliver Bremm geht, könnte es stelenmäßig in der Region weitergehen. „Rechts und links vom Rückgrat der Region, dem Rheinsteig, ließe sich noch mehr er‐ schließen, zum Beispiel das Thema alte Bergbaustollen im Untergrund um Rheinbach“, be‐ nennt er ein mögliches Projekt.
Oder etwas zu den Tieren in der Region? Denn dass Feuersalamander nichts mit Eidech‐ sen zu tun haben, weil Salamander Amphibien, Eidechsen aber Reptilien sind. Und auch, dass Salamander zwar Schwanzlurche sind, aber nur solche mit flachem Schwanz über ei‐ nen Flossensaum verfügen, als Molche bezeichnet werden, steht nicht auf der Infotafel an der Stele 22 am Quellsumpf Eierborner Schlund gegenüber vom Gut Haanhof. Diese Info wäre doch vielleicht auch eine Infostele wert.